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Antisemitismusprävention

Das neue ISB-Portal Bayern gegen Antisemitismus informiert über Handlungsstrategien zum Umgang mit Antisemitismus an der Schule. Es bietet zahlreiche Materialien für den Unterricht, Projektideen und Literaturtipps. Dort finden Sie auch Angebote zu Veranstaltungen und Fortbildungen.

Kommentierte Materialsammlung zur Vermittlung des Judentums

Das Vermitteln von Wissen und Kenntnissen über die Vielfalt und Komplexität des Judentums stellt einen wichtigen Beitrag dar, um Vorurteile abzubauen und Verständnis für das Judentum zu erreichen. Eine vermehrte Einbindung der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in verschiedenen Fächern und Jahrgangsstufen soll einen Beitrag dazu leisten, Schülerinnen und Schülern das facettenreiche jüdische Leben in Geschichte und Gegenwart zu vermitteln.

Zur Unterstützung der Lehrkräfte bei der Vermittlung des Judentums an den Schulen haben die Kultusministerkonferenz (KMK) und der Zentralrat der Juden in Deutschland eine kommentierte Materialsammlung entwickeln lassen:  http://www.kmk-zentralratderjuden.de

Deutsch-jüdische Geschichte im Unterricht

Die Geschichte der Juden in Europa beginnt schon in der Antike. Die deutsch-jüdische - und so auch die bayerisch-jüdische Geschichte - blickt auf eine über 1000-jährige gemeinsame Vergangenheit zurück. Eine Handreichung des Leo Baeck Instituts unterstützt Lehrkräfte dabei, diese Vielfalt für den Unterricht zu erschließen: Die Handreichung zum Download. 

Orte jüdischen Lebens in Bayern 

Über das Museumsportal Bayern finden Sie eine Vielzahl von Museen und Ausstellungshäusern, die das jüdische Leben in Bayern thematisieren. Unter dem Suchbegriff „Judaica" gelangen Sie zu den Angeboten: 

https://www.museen-in-bayern.de

 

Anne Frank Zentrum 

Das Anne Frank Zentrum in Berlin ist Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Das Zentrum rückt deutschlandweit die Erinnerung an Anne Frank und ihr berühmtes Tagebuch in den Blickpunkt. Dabei engagiert sich das Anne Frank Zentrum für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie und tritt Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung entschieden entgegen. 

Das Anne Frank Zentrum zeigt zudem unterschiedliche Wanderausstellungen, die sich zur Durchführung eines Projektes anbieten, mit dem die Möglichkeit eröffnet wird, in der Region für einige Wochen ein besonderes kulturelles Angebot für alle Generationen durchzuführen. Nähere Informationen unter: https://www.annefrank.de

Aktuelle Angebote:

Wanderausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte":

Informationsflyer Deine Anne

Broschüre Deine Anne

Materialien zur Vor- und Nachbereitung der Ausstellung Deine Anne

Wanderausstellung: „Lasst mich ich selbst sein. Anne Franks Lebensgeschichte":

Informationsflyer Lasst mich ich selbst sein 

Im letzten Jahr wurden zudem zwei Online-Bildungsmaterialien zu den Themenfeldern Diskriminierung und Antisemitismus bzw. Flucht und Migration entwickelt, die sich an Jugendliche richten und online verfügbar sind:

Material „Flucht im Lebenslauf" - https://flucht.annefrank.de/

„Stories that Move. Toolbox gegen Diskriminierung" - https://www.storiesthatmove.org/de/startseite/.

likrat - Jugend und Dialog 

LIKRAT (hebr. für „auf einander zu“) möchte Schülerinnen und Schülern einen unbefangenen Zugang rund um das Thema Judentum geben. Es hilft stereotype Wahrnehmungen zu durchbrechen, antisemitischen Ressentiments entgegen zu wirken und ein gegenwartsbezogenes Judentum zu vermitteln.

 

Weitere Unterstützungsangebote in Auswahl

Die Onlineplattform „Anders Denken" will Lehrkräfte, Bildungsarbeiterinnen und Bildungsarbeiter, zivilgesellschaftliche Akteure sowie Interessierte und Engagierte informieren, die sich pädagogisch mit Antisemitismus auseinandersetzen wollen.

Das Angebot beinhaltet aktuelle und niedrigschwellige Orientierung im Themenfeld sowie Hintergrundinformationen, dokumentierte Diskurse, Erfahrungen und Ansätze. Zudem werden zu verschiedenen Aspekten konkrete Bildungsmaterialien zur Verfügung gestellt.

Anbieter: Die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus hat die Plattform im Rahmen des Modellprojekts „Anders Denken. Politische Bildung gegen Antisemitismus" entwickelt und zeigt sich für die redaktionelle Betreuung verantwortlich.

Link zu https://www.anders-denken.info

Ein Bildungsangebot des Jüdischen Museums Franken

In den vergangenen Jahren erlebte die Gesellschaft eine Vielzahl neuartiger Herausforderungen. Allzu oft wurde dabei deutlich, dass Antisemitismus und Verschwörungstheorien keinesfalls der Vergangenheit angehören. Auch für Jüdische Museen bringen diese Entwicklungen einen Wandel mit sich. Während ihre primäre Aufgabe darin besteht, den Facettenreichtum jüdischer Kultur aus der jüdischen Perspektive zu vermitteln, sehen sie sich nun zusätzlich mit dem wichtigen Anliegen konfrontiert, über die Wirkmechanismen von Antisemitismus aufzuklären, das demokratische Zusammenleben zu stärken und zu selbstverantwortlichem Handeln, faktenorientierter Urteilsbildung sowie Toleranz-, Kritik-, und Konfliktfähigkeit anzuregen.
Das Jüdische Museum Franken bietet aus diesem Grund zwei neue Workshops gegen Antisemitismus und Verschwörungstheorien an. Sie richten sich an Schulklassen und Erwachsene sowie an pädagogische Fachkräfte und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im öffentlichen Dienst. Im Rahmen der Workshops setzen sich die Teilnehmer:innen mitzielgruppenspezifisch aufbereitetem Wissen über die Erscheinungsformen von Antisemitismus auseinander und erarbeiten konkrete Handlungsstrategien für den Alltag. Besonderheiten der Workshops liegen im handlungsorientierten Ansatz und im intensiven Einbezug der historischen Exponate des Museums.

„AN ALLEM SIND DIE JUDEN UND DIE RADFAHRER SCHULD.“
Gegen Antisemitismus und Verschwörungstheorien

WORKSHOP – für Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse, Studierende oder Erwachsene

 

„TACHELES REDEN!“ Handlungsanleitungen für den Umgang mit Antisemitismus im pädagogischen Raum

FORTBILDUNG – für Lehrkräfte, pädagogisches Fachpersonal und weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Website des Museums: https://www.juedisches-museum.org/

Inhalt: Der kurze Infofilm „Antisemitismus begegnen" (Dauer: 00:02:36) zeigt, welche Bedeutung Antisemitismus für die Betroffenen hat.

Herausgeber: bpb, Dezember 2014. 

Link zum Film: http://www.bpb.de/mediathek/197283/antisemitismus-begegnen

Die Europäische Janusz Korczak Akademie ist eine jüdische Gründung aus dem Jahr 2009, die der breiten Gesellschaft offen steht. Ihr Ziel ist es, durch Vermittlung von Wissen die jüdische Gemeinschaft zu stärken, sie zu öffnen und Berührungsängste in jeder Richtung abzubauen. Die Akademie legt einen  besonderen Schwerpunkt auf jüdische Kulturbildung und interreligiösen bzw. interkulturellen Dialog.

Das Programm der Akademie setzt sowohl auf formelle als auch auf informelle Bildung.

Zu den zentralen Tätigkeitsbereichen gehören:

  • Jüdisches Leben in Deutschland – historische Perspektive(n) bis zur Gegenwart
  • Historisch-politische Bildung: Schwerpunkt auf der Erinnerungsarbeit an den Holocaust
  • Demokratische Bildung – Kampf gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit
  • Israel im Kontext der deutsch-israelischen Beziehungen
  • Medienbildung und Medienkompetenz
  • Janusz-Korczak-Pädagogik der Kinderrechte
  • Unterstützung von Bildungs- und Sozialinitiativen zur Förderung der jüdischen Gemeinschaft
  • Arbeit mit geflüchteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Bereichen interkulturelle und demokratische Bildung

>> Mehr Informationen.

 

Das weltweit bekannte und gelesene Tagebuch der Anne Frank liegt in einer völlig neuen Fassung als Graphic Novel vor: eine einzigartige Kombination aus dem Originaltext und lebendigen, fiktiven Dialogen, eindrücklich und einfühlsam illustriert von Ari Folman und David Polonsky.

So lebendig Anne Frank über das Leben im Hinterhaus, die Angst entdeckt zu werden, aber auch über ihre Gefühle als Heranwachsende schreibt, so unmittelbar, fast filmisch sind die Illustrationen.

Anbieter: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, 2020, Best.-Nr.: 05811076

Bestellbar unter www.bestellen.bayern.de

Das Zugangsportal zu den digitalen Sammlungen des Leo Baeck Instituts enthält die Datenbank eine stetig anwachsende Zusammenstellung von Artefakten, die das reiche Erbe deutschsprachiger Juden in der Moderne bezeugen. Über die Seite Sammlungen wird zudem ein direkter Zugang zu den Archivalien gewährt – von seltenen Büchern aus der Renaissance bis hin zu Memoiren aus dem 20. Jahrhundert, die die Erfahrungen deutsch-jüdischer Emigranten in ihren jeweiligen Exilländern schildern.

Zur Institution: Das Leo Baeck Institut widmet sich der Geschichte der deutschsprachigen Juden. Mit seiner mehr als 80.000 Bände umfassenden Bibliothek sowie seinem stetig wachsenden Archiv und einzigartigen Kunstsammlungen ist es die bedeutendste Sammlungsstätte von Primärquellen und Forschungsmaterial über die jüdischen Gemeinden Zentraleuropas und umspannt dabei über fünf Jahrhunderte.

Das Gedenkstättenportal ist ein Projekt der Stiftung für die ermordeten Juden Europas und ist Teil der Ausstellung im Ort der Information unter dem Stelenfeld des Holocaustmahnmals.

Anhand von Beispielen bietet das Portal Einblicke in die Vielfalt der Erinnerungskultur Europas. Im Vordergrund steht die Erinnerung an die ermordeten europäischen Juden, aber auch an die anderen Opfer des Nationalsozialismus und die vielen Millionen Toten des Zweiten Weltkrieges.

Zur Stiftung: Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ist eine bundesunmittelbare Stiftung, die aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages vom 25. Juni 1999 gegründet wurde. Sie betreut das Denkmal für die ermordeten Juden Europas mit dem Ort der Information und – nach einer Gesetzesänderung vom 3. Juli 2009 – auch die Denkmäler für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen und für die ermordeten Sinti und Roma sowie den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde. Die Stiftung hat zudem den Auftrag, dazu beizutragen, »die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus und ihre Würdigung in geeigneter Weise sicherzustellen«. Sie führt Sonderausstellungen, Vortrags- und Seminarveranstaltungen durch und erstellt begleitende Publikationen.

Die Broschüre „Kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus", die erste Ausgabe der Reihe „Gekonnt Handeln", ist eine methodische Handreichung für Pädagoginnen und Pädagogen, Teamerinnen und Teamer. Die elf erprobten und extra für dieses Heft ausgewählten Methoden sind ausführlich beschrieben, einschließlich Hinweisen zu ‚best' und ‚worst' practice. Die Auswahl beinhaltet Aktivitäten, die für den Einstieg geeignet sind, aber auch solche für eine Zielgruppe, die sich bereits ausführlich mit der Materie beschäftigt hat. Thematisch bietet sie Möglichkeiten Antijudaismus zu bearbeiten, den ‚klassischen‘ Antisemitismus, aber auch entsprechende Vorurteile im Kontext des Nahost-Konflikts. Das zur Durchführung notwendige Zusatzmaterial kann über eine Downloadseite der bpb heruntergeladen werden. Ergänzt werden diese Ausführungen durch eine kommentierte Auswahlbibliographie mit Schwerpunkt auf methodische Handreichungen und leicht zugänglicher Literatur zum Thema.

Herausgeber: bpb, Seiten: 48, Erscheinungsdatum: Oktober 2016, Erscheinungsort: Bonn, Bestellnummer: 9655

Link: http://www.bpb.de/shop/lernen/weitere/236021/handreichung-kritische-auseinandersetzung-mit-antisemitismus

Im Oktober 2019 hat das Kultusministerium Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politsche Bildung Baden-Württemberg und dem Zentrum für Schulqualität  eine umfangreiche Handreichung zum Umgang mit Antisemitismus an Schulen veröffentlicht. 

Die Handreichung richtet sich insbesondere an Lehrkräfte und Schulleitunge und umfasst u. a ein Kapitel mit Basiswissen zum Thema Antisemitismus sowie verschiedene pädagogische und didaktische Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Antisemitismus in der Schule. 

Sie können die Handreichung „Wahrnehmen – Benennen – Handeln. Handreichung zum Umgang mit Antisemitismus an Schulen" hier downloaden.

 

Die Unterrichtsmaterialien aus der elementar-Reihe der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit beinhalten zwölf methodische Zugänge, die Vorschläge für eine Annäherung an aktuell viel diskutierte „-ismen“ liefern – von Antisemitismus und Antiziganismus über verschiedene Extremismen bis hin zu Rassismus und Sexismus. (Bestellbar ab März 2020.)

Zum Angebot

Anbieter: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, 2020

 „Nie wieder" ist das Leitmotiv der historisch-politischen Bildung zum Nationalsozialismus. Doch wie kann erreicht werden, dass Jugendliche sich empathisch mit den Opfern und Verbrechen der NS-Diktatur auseinandersetzen? Die Bundeszentrale für politische Bildung bietet eine Vielzahl von Konzepten und Erfahrungsbeispielen, die zeigen, wie das Thema im Unterricht behandelt werden kann.

Link: http://www.bpb.de/lernen/projekte/geschichte-begreifen/42345/praxisbeispiele

Das Fritz Bauer Institut ist eine unabhängige, zeitgeschichtlich ausgerichtete und interdisziplinär orientierte Forschungs- und Bildungseinrichtung. Es untersucht und dokumentiert die Geschichte der nationalsozialistischen Massenverbrechen – insbesondere des Holocaust – und deren Wirkung bis in die Gegenwart. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Vermittlung der einschlägigen deutschen und internationalen Forschung durch Publikationen, Vortragsveranstaltungen und Ausstellungen.

Das Institut trägt den Namen Fritz Bauers und ist seinem Andenken verpflichtet. Fritz Bauer (1903–1968), jüdischer Remigrant und seit 1956 hessischer Generalstaatsanwalt, kämpfte für die Rekonstruktion des Rechtssystems in der Bundesrepublik Deutschland und für die strafrechtliche Verfolgung von NS-Verbrechern.

Auf der Webseite bietet das Institut u. a. verschiedene Materialien für den Unterricht an weiterführenden Schulen sowie weitere Bildungsangebote. 

Mehr Informationen: https://www.fritz-bauer-institut.de

Der Podcast „Antisemitismus heute" (Dauer 20:23) und das dazugehörige Unterrichtsmaterial zielt u. a. darauf ab, die Schülerinnen und Schüler anzuregen, sich mit antisemitischen Erscheinungsformen auseinanderzusetzen. Gezeigt wird, dass Antisemitismus ein gesamtgesellschaftliches Problem ist und sich bei Angehörigen aller Religionen, aller politischen Richtungen und aller Gesellschaftsschichten findet. Darüber hinaus werden die Schülerinnen und Schüler über spezielle antisemitische Einstellungspotentiale in rechtsradikalen, linksradikalen und migrantischen Kreisen informiert. Zudem sollen sie erkennen, dass Antisemitismus - getarnt als „Israelkritik" - auf breite Akzeptanz stößt.

Zum Einsatz im Unterricht stehen der Lehrkraft verschiedene Hintergrundinformationen, drei Arbeitsblätter sowie ein Quiz zur Verfügung.

Zum Angebot: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/soziale-politische-bildung/antisemitismus-juden-heute-100.html

Schularten: alle weiterführende Schularten

Jahrgangsstufe: ab 9

Anbieter: BR 2 radioWissen von Volker Eklkofer / Sendung: Christian Schiffer, Stand 05.12.2014

Die Institution: Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) ist eine Einrichtung der Europäischen Union, genauer eine der spezialisierten Agenturen, die die EU zu bestimmten Themen mit ihrer Expertise unterstützen sollen. Die Aufgabe der FRA besteht darin, zur Sicherung der Grundrechte der Menschen in der EU beizutragen. Neben vielfältigen Projekten im Bereich der Genderpolitik und des Schutzes von Minderheiten, insbesondere der Roma, beschäftigt sich die FRA auch mit der Menschenrechtsbildung; dabei betont sie vor allem den Zusammenhang mit der Holocausterziehung, da die Shoah als epochale Zäsur und als „Zivilisationsbruch“ (Dan Diner) gerade für die Entwicklung der Menschenrechte und deren tieferem Verständnis von entscheidender Bedeutung ist. Die Ergebnisse des von 2006 bis 2012 durchgeführten Projektes „Holocaust and human rights education“, auf das einzugehen hier nicht der Raum ist, hat seinen Niederschlag in einer Reihe von Publikationen gefunden, von denen zwei hier besonders interessieren dürften: zu einem ein Handbuch für Lehrer mit dem Titel „Reise in die Vergangenheit – Lehren für die Zukunft“ und das „Online toolkit on Holocaust und human rights education“.  

Beschreibung des Materials: Vor dem oben skizzierten Hintergrund sieht das Handbuch „Reise in die Vergangenheit – Lehren für die Zukunft“ seine Aufgabe darin, vom Holocaust auszugehen, „um klar zu machen, wie wichtig die Achtung der Menschenrechte, der Respekt vor der Vielfalt der Menschen und der Schutz der Minderheiten in der heutigen Zeit sind“ (S. 2), Dabei werden vor allem der Besuch von einschlägigen Museen und Gedenkstätten als ein sinnvolles Instrument dieser integralen Menschenrechtsbildung gesehen. Die Ausarbeitung der Handreichung orientiert sich an den Leitfragen der „Taskforce for International Cooperation on Holocaust Education, Remembrance and Research“ (ITF): „(1) Warum soll der Holocaust im Unterricht behandelt werden?“ (2) Was soll im Unterricht über den Holocaust vermittelt werden? (3) Wie soll der Unterricht über den Holocaust“ gestaltet werden?“, um daran anknüpfend eine Brücke zu Konzepten der Menschenrechtsbildung zu schlagen.

Neben einer kurzen empirisch orientierten Hinführung zum Thema „Was sagen Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinne und Schüler zum Thema (S. 12) und der Behandlung einer Schwierigkeiten bei der Vermittlung des Themas „Der Holocaust und die Menschenrechte“ — folgen zunächst Bausteine zu unterschiedlichen Aspekten: die Menschenrechte und ihre Geschichte die Entwicklung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, deren juristische Aufarbeitung nach 1945. Behandelt werden hier eher traditionelle Wissensbestände, die allerdings immer wieder durch Hinweise auf bestimmtem Projekte oder methodische Ansätze von verschiedenen Gedenkstätten erweitert werden; so erfährt man etwa, wie die Gedenkstätte Buchenwald mit Bildern das eigenständige Erarbeiten einer Zeitachse anleitet. Interessant sind die unter dem Titel „Kontinuitätsmuster“ gezogenen Linien in das Heute – etwa zum Thema Rassismus; allerdings erhält man hier nur allgemeine Information; aktuelles Material muss die Lehrkraft sich selbst besorgen, was auch einleuchtet. Die weiteren Kapitel besitzen nun keinen ganz einheitlichen Charakter; einige bieten eher empirische Hinweise bezogen auf das, was in einer Gedenkstätte passiert bzw. wo deren Stärke liegen, etwa in dem Abschnitt „Authentizität – ein Gefühl von Genuität“ (S. 32-33); andere wieder vermitteln konkret Arbeitsanleitungen, so zum Beispiel das Kapitel „Das Individuum hinter den Zahlen“ (S. 38-40), wo verschiedene Methoden der „Re-Individualsierung“ vorgestellt werden, was nahtlos in den Abschnitt „Bilder, die Fragen aufwerfen“ (S. 40-41) übergeht, in dem die methodische Erschließung eines Bestandes der photographischen Sammlung der Gedenkstätte Auschwitz, die auch in gedruckter Form vorliegt, vorgestellt wird. Die weiteren Zugänge orientieren sich an der üblichen Einteilung in „Täter, Opfer und Zuschauer“ (S. 42ff.). Unterbrochen werden diese eher inhaltlich und methodisch ausgerichteten Abschnitte durch eher grundsätzliche Reflexion zu Themen wie „Der Holocaust und die Menschenrechte als Unterrichtsthema“, der neben allgemeinen Überlegungen auch die Menschrechtsarbeit der Gedenkstätte vorstellt und noch einmal ein kategorisierendes Resümee zieht: „Menschrechtsbildung zielt sowohl auf Verstehen als auch auf aktive Anwendung, während die Bildungsarbeit zum Holocaust eher auf Begreifen denn auf konkretes Handeln fokussiert ist.“ (S. 30)

Ohne Zweifel vermittelt diese Publikation einen sehr anregenden, weil breiten und polyperspektivischen Einblick in die Möglichkeiten, aber auch Schwierigkeiten (schulischer) Menschenrechtsbildung vor dem Hintergrund der Holocaust Education. Allerdings werden eher vielfältige Anregungen vermittelt und Horizonte aufgerissen als konkrete Unterrichtstipps gegeben.

Die bundesweit agierende Beratungs- und Interventionsstelle OFEK der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland bietet Menschen, die Antisemitismus erfahren, kostenfreie Einzelfallberatung nach antisemitischen Vorfällen. Ein weiteres zentrales Aufgabenfeld ist die pädagogische Beratung von Organisationen und Einrichtungen sowie die Beratung von jüdischen Jugendlichen und ihren Familien im schulischen Kontext. 

>> Mehr Informationen: https://zwst-kompetenzzentrum.de

Die Reportage „Judenhass – alte neue Vorurteile und was wir dagegen tun können“ zeigt eindrücklich, wie aktuell Judenhass heute in europäischen Nachbarstaaten und in Deutschland ist. Im Film erzählt eine jüdische Ärztin von den Anfeindungen, die sie jeden Tag erlebt. Mitarbeiter der jüdischen Gemeinde in München berichten, wie sie sich immer wieder für die Regierungspolitik Israels rechtfertigen müssen, obwohl sie deutsche Staatsbürger sind.

Aus dem alten Antisemitismus ist ein neuer Judenhass geworden. Das Feindbild vom allmächtigen Juden ist ersetzt und erweitert worden durch das Feindbild Israel, sagt Antisemitismus-Forscher Wolfgang Benz. Der Nahost-Konflikt trägt auch in Deutschland zur Wiederkehr des Judenhasses bei. Und: Rechtspopulisten und Rechtsextremisten bilden eine Allianz mit Verschwörungstheoretikern und Israelfeinden, unter denen sich auch vermehrt Jugendliche mit Migrationshintergrund finden.

Der Film „Judenhass – alte neue Vorurteile und was wir dagegen tun können“ zeigt konkrete Möglichkeiten, um altem Antisemitismus und neuem Judenhass entgegen zu treten und den Dialog zu fördern. So erklärt die interreligiöse Gruppe „Religionauten“ im Interview, wie Christen, Juden und Muslime zusammen Gemeinsamkeiten finden und so zu einem demokratischen Miteinander im Alltag beitragen können.

Der Film steht auf der Webseite des Bayerischen Rundfunks und bei mebis zur Verfügung. Unterrichtsmaterialien zum Film folgen in Kürze.

Das Themenforum Antisemitismus hat zum Ziel gegenwärtige Erscheinungsformen des Antisemitismus zu erläutern und zu dokumentieren und in knappen und oft überblicksartigen Artikeln grundlegende Informationen zu bieten. Nach und nach wird das Themenforum erweitert werden, zudem ist eine Publikation der Texte in der Zeitschrift „Einsichten und Perspektiven“ für das Frühjahr 2020 geplant.

Zum Angebot: https://www.blz.bayern.de/thema-im-fokus/antisemitismus/meldungen.html

Zielgruppe: Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Lehrkräfte und interessierte Bürgerinnen und Bürger

Anbieter: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Kooperation mit dem Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus

Beschreibung: Das Büro der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) für Demokratische Institutionen und Menschenrechte und das Anne Frank House in Amsterdam haben in Zusammenarbeit mit Experten aus sieben Ländern Unterrichtsmaterialien erarbeitet, die sich mit verschiedenen Aspekten des Antisemitismus beschäftigen. Die deutsche Ausgabe dieser Arbeitshefte wurde vom Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin und dem Fritz Bauer Institut in Frankfurt entwickelt.

Das Unterrichtsmaterial besteht aus drei Bausteinen und einer Lehrerhandreichung:

    Baustein 1 thematisiert jüdische Geschichte und Antisemitismus in Europa bis 1945

    Baustein 2 beschäftigt sich mit Antisemitismus in Europa nach 1945

    Baustein 3 behandelt Antisemitismus als eine von vielen Formen der Diskriminierung von Minderheiten

Mit dem Unterrichtsmaterial gewinnen Schülerinnen und Schüler einen Einblick in das Thema Antisemitismus als historisches Phänomen vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. Gezeigt wird u. a. wie antisemitische Stereotype aus der Vergangenheit bis heute wirken. Die Materialien kombinieren Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Homophobie, Islamfeindschaft mit Erscheinungsformen von Antisemitsmus und Rassismus. Für eine erfahrene Lehrkraft wird dieser Umstand aber unproblematisch sein. Empfehlenswert ist es aber, das Material vor Verwendung zu prüfen und an die Bedürfnisse des bayerischen Lehrplans anzupassen.

Die Bausteine und die Lehrerhandreichung erhalten Sie online als pdf-Datei: Bausteine 1-3 und Lehrerhandreichung.

Anbieter: Zentrum für Antisemitismusforschung in Kooperation mit
OSZE/ODIHR und dem Anne Frank House Amsterdam

Schularten: weiterführende Schulen

Jahrgangstufe: ab 9

Fächer: Geschichte, Sozialkunde und weitere Fächer

Max Mannheimer war einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Er hatte eine erhebliche Bedeutung als Zeitzeuge und Kämpfer gegen das Vergessen.
1920 in der damaligen Tschechoslowakei geboren, wurde er 1943 zusammen mit seiner Familie zunächst ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und anschließend in die Lager Auschwitz, Warschau und Dachau gebracht. Nur er und sein Bruder Edgar überlebten und wurden im April 1945 auf einem Transport von den Amerikanern befreit. Max Mannheimer verstarb am 23. September 2016 in München.

Die fünf Video-Clips zeigen Max Mannheimer im Gespräch mit Schwester Elija Boßner, einer Karmelitin im Kloster Karmel Heilig Blut in Dachau. Hier war sie mit der Öffentlichkeitsarbeit des Ordens betraut und kam in Kontakt mit Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau, deren Geschichte sie in Interviews und Bildern dokumentierte. So entstand auch der Kontakt zu Max Mannheimer, mit dem sie eine innige Freundschaft verband.

Die Clips ermöglichen es, die Schülerinnen und Schüler auch nach dem Tod Max Mannheimers an seinen Erfahrungen und Botschaften teilhaben zu lassen.

Anbieter: Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit

Link: http://www.blz.bayern.de/meldung/max-mannheimer-kaempfer-gegen-das-vergessen.html

Das Informationsportal Vielfalt-Mediathek stellt Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit sowie engagierten Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei zum Download Material zu Themen wie Prävention und Intervention bei Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus, religiösem Fundamentalismus sowie zu interkulturellem Lernen, Diversität und Demokratiepädagogik zur Verfügung. Alle Materialien sind entstanden durch die Förderung des Bundesprogramms „Demokratie leben!" oder seiner Vorgängerprogramme. 

Die Vielfalt-Mediathek (www.vielfalt-mediathek.de) des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA) e.V. wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und sammelt und archiviert die Materialien der Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit.

Auf diese Weise wird die Nachhaltigkeit der Materialien und Projekte gesichert. Die Nutzerinnen und Nutzer können die Inhalte kostenlos abrufen und sich mit möglichen Kooperationspartnern vernetzen. Zudem bietet die Vielfalt-Mediathek in ihrem Magazin Gegenpol ausführliche Hintergrundinformationen zu den Themengebieten des Bundesprogramms. Die beiden Angebote Wissens- und Konzeptpool bündeln Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Projekten und stellen bewährte Konzepte, Methoden und Ansätze in Grundzügen vor.

Im Jahr 1993 wurde die Internationale Schule für Holocaust-Studien (ISHS) an der Gedenkstätte Yad Vashem gegründet, die eine Vielzahl von Fortbildungsangeboten bereitstellt. Darüber hinaus fördert sie den lebendigen Erfahrungsaustausch mit Pädagoginnen und Pädagogen aus der ganzen Welt. 

Der Desk für die deutschsprachigen Länder bietet Fortbildungsseminare für Lehrkräfte und Multiplikatoren aus dem formalen Bildungssystem sowie dem nicht formalen Bildungsbereich an. 

Die Seminare werden auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppen zugeschnitten und sind je nach Absprache auf einen Zeitraum von ca. 5 bis 14 Tagen angelegt. 

>> Mehr Informationen: https://www.yadvashem.org

Ansprechpartner in Bayern:

Landeszentrale für politische Bildungsarbeit im Staatsministerium für Unterricht und Kultus des Freistaates Bayern

Ein Beispielprogramm finden Sie hier.

Information: Werner KargRobert Sigel

Kooperationsvertrag zwischen der Landeszentrale und Yad Vashem.

 

Die Internationale Schule für Holocaust-Studien (ISHS) entwickelt verschiedene Unterrichtsmaterialien für den Einsatz in Grund- als auch weiterführenden Schulen sowie außerschulischen Einrichtungen, die z. T. auch deutschsprachig zur Verfügung stehen. 

>> Mehr Informationen: https://www.yadvashem.org

Projekte zur Auseinandersetzung mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur

Die nachfolgenden Projekte stammen aus der Unterrichtspraxis. Erweitern Sie dieses Angebot, indem Sie uns Ihr gutes Beispiel zukommen lassen und hier mit Ihren Kolleginnen und Kollegen teilen.

Jahrgangsstufen: ab 3./4. Jgst. und weiterführende Jahrgänge

Schularten: GS und weiterführende Schulen

Fächer: Deutsch, Ethik, Geschichte, Heimat-und Sachkunde, Religion, Sozialkunde

Projektbeschreibung:  „Aktiv gegen Antisemitismus — Menschenrechtsbildung in der (Grund-)Schule"

Jahrgangsstufen: ab 9. Jgst. und weiterführende Jahrgänge

Schularten: insbesondere geeignet für RS, Gym, FOS/BOS

Fächer: Geschichte, Sozialkunde, Deutsch, Englisch

Projektbeschreibung: Jüdisches Leben nach 1945 – die DP-Camps von Holocaustüberlebenden in der amerikanischen Besatzungszone

Weiterführende Hinweise

Stop Antisemitismus - Erkennen Sie Antisemitismus im Alltag?

Das Projekt www.stopantisemitismus.de der Zeit-Stiftung und hat sich zum Ziel gesetzt, die Zivilgesellschaft für alltäglichen Antisemitismus zu sensibilisieren, über Das Thema zu informieren und Hilfestellung zu bieten. 

Lehrkräfte steht u. a. ein Leitfaden „Wie nutze ich Stop Antisemitismus in der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen" zum kostenlosen Download zur Verfügung. 

Der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Erinnerungsarbeit und Antisemitismus ist ressortübergreifend tätig und arbeitet hierzu mit allen Staatsministerien und der Staatskanzlei zusammen. Er regt Maßnahmen an und unterstützt bei Aufgaben, um das jüdische Leben in Bayern zu fördern und zu würdigen, um jede Form des Antisemitismus zu bekämpfen und präventiv entgegenzuwirken sowie die Erinnerungsarbeit und die Pflege des historischen Erbes zu stärken. >> Mehr Informationen

Simon-Snopkowski-Preis

Auszeichnung von Schulprojekten im Bereich der jüdischen Kultur in Bayern und/oder zum Gedenken des Holocaust.

Lernorte für die historisch-politische Bildung

Beachten Sie für weiterführende Informationen auch das Kapitel Lernorte für die historisch-politische Bildung.

RESPEKT - Demokratische Grundwerte für alle!

Wie steht es um unsere Demokratie und unsere Grundrechte? Diese Güter müssen gerade in aktuellen Zeit geschützt werden.
Die Redaktion Lernen und Wissenslab des Bayerischen Rundfunks trägt mit dem Format RESPEKT dazu bei. Das ISB bietet zu den einzelnen Filmen Unterrichtsmaterial.