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Plan- und Rollenspiele

Als handlungsorientierte Methode gewinnen Plan- und Rollenspiele in der schulischen und außerschulischen Bildung für die Vermittlung komplexer Zusammenhänge, wie sie sich z. B. in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bieten, immer mehr an Bedeutung, da sie ein ganzheitliches und nachhaltiges Lernen ermöglichen.

Lernende übernehmen dabei innerhalb eines vorgegebenen Szenarios die Rollen verschiedener Akteure und gewinnen auf diese Weise einen Einblick in die darin ablaufenden Vorgänge. Dadurch können Schülerinnen und Schüler die Komplexität politischer Entscheidungsfindungen, die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Interessengruppen und die Konsequenzen ihrer Entscheidungen bzw. ihrer Handlungen  erlebnisorientiert und praxisnah nachvollziehen. Darüber hinaus ermutigen Planspiele zur Zusammenarbeit, fördern soziale Kompetenzen wie Teamarbeit, Kommunikation und Kompromissbereitschaft und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel sowie zum kritischen Denken, da die Lernenden dazu angehalten werden, die Konsequenzen ihrer Entscheidungen bzw. ihrer Handlungen zu berücksichtigen und zu prüfen. Planspiele können z. B. innerhalb einer Projektwoche, eines Unterrichtstages oder –  je nach Komplexität – auch stundenweise durchgeführt werden. Sie finden im Folgenden eine Auswahl von Angeboten empfehlenswerter Plan- und Rollenspiele. Darüber hinaus lohnt sich auch ein Blick auf die Website "Planspiele" der Bundeszentrale für Politische Bildung. Dort findet sich u. a. eine Datenbank zu verschiedenen Planspielangeboten.

Planspiele zur Kommunal- und Landespolitik

Das Planspiel setzt an einem grundlegenden Thema der politischen Bildung an: dem „Erlernen" von Demokratie mit ihren Prozessen, Institutionen und Regeln und damit an der Befähigung der Bürger zur Teilnahme am politischen Leben und zu mündigen Entscheidungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauchen am Beispiel des fiktiven, ca. 8000 Einwohner zählenden Städtchens Wahlingen in die Kommunalpolitik ein und erleben hautnah Interessenkonflikte und die rechtlichen und politischen Spielregeln, nach denen sie ausgetragen werden. Die grundlegende Bedeutung der Gemeinde für das tägliche Leben, für die eigene Lebensrealität, ist dabei der zentrale Anknüpfungspunkt.

Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahren

Teilnehmerzahl: Schulklasse 15 - 35 Personen 

Zeitrahmen: ca. 6 Schulstunden 

Benötigte Ausstattung: Zwei nebeneinanderliegende Räume, bei Gruppen bis max. 20 Teilnehmende reicht ein großes Klassenzimmer, ggf. Tafel bzw. Beamer.

Kosten: Das Material steht als Pdf zum kostenlosen Download bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg bereit.

Download: https://www.lpb-bw.de/fileadmin/lpb_hauptportal/pdf/planspiel/planspiel_wahlingen.pdf

Ab Jahrgangsstufe 8

Ebene: kreisfreie Stadt

Das Szenario: Soll ein 365-Euro-Jahresticket eingeführt werden? Der Stadtrat von Langenhausen entscheidet darüber, was der ÖPNV in der kreisfreien Stadt Langenhausen kosten soll.

Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit stellt auf Ihrer Website neben einer Handreichung für Lehrkräfte die Materialien zum Download zur Verfügung.

Wie in ganz Deutschland nimmt auch in Bayern der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung kontinuierlich ab. Dies trifft vor allem auf kleinere ländliche Kommunen zu. Für viele dieser Kommunen gilt: Die Bewohnerinnen und Bewohner werden weniger, älter und bunter!

Diese demografischen Entwicklungen stellen die Kommunen vor haushaltspolitische Herausforderungen, die sich auch auf die Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort auswirken. Denn durch den Bevölkerungsrückgang stehen den Kommunen in der Regel weniger Einnahmen zur Verfügung. Gleichzeitig machen die demografischen Veränderungen neue Ausgaben erforderlich, um den Bedürfnissen der Älteren gerecht zu werden.

Hier setzt das Planspiel an und simuliert eine Diskussion am Runden Tisch in der fiktiven bayrischen Kommune Schrading. Wie viele kleinere Städte in der Region hat auch Schrading mit sinkenden Einwohnerzahlen und einer alternden Bevölkerung zu kämpfen. Alarmiert von diesen Entwicklungen entwickelt der Stadtrat von Schrading einen Aktionsplan, der den seniorengerechten Umbau eines leerstehenden Gebäudes im Stadtkern vorsieht. Einige Bewohnerinnen und Bewohner befürchten jedoch, dass die Stadt durch den Umbau in der Stadtmitte weiter an Attraktivität für junge Menschen verliert. Manche würden das Geld lieber in eine bessere Verkehrsanbindung investieren oder ein Wohnheim für Studierende der örtlichen Fachhochschule eröffnen.
 
In den Rollen verschiedener Interessensgruppen diskutieren die Teilnehmenden im Planspiel über die Frage, was mit dem leerstehenden Gebäude passieren soll und wie ihr Schrading der Zukunft aussieht. Ziel des Runden Tisches ist es, im Konsensverfahren eine gemeinsame Empfehlung für den Stadtrat zu entwickeln.

Weitere Informationen und Kontaktdaten entnehmen Sie bitte der Website der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildung: https://www.blz.bayern.de/online-planspiele.html

„Storchbach” ist eine Publikation der Planspiel-Reihe der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Der Fokus dieses Planspiels für Jugendliche liegt auf kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen – konkret geht es um die Frage, ob und wenn ja wo, eine Umgehungsstraße um die fiktive Stadt Storchbach gebaut werden soll. Die Jugendlichen schlüpfen in die Rollen kommunalpolitischer Akteurinnen und Akteure und erleben dadurch, wie demokratische Prozesse ablaufen und Entscheidungen getroffen werden. Die Kommune ist die politische Ebene, die die Jugendlichen am unmittelbarsten betrifft. Entscheidungen in der Kommune wirken sich oft direkt auf die Lebenswelt der Jugendlichen aus. So wird in der Kommunalpolitik über öffentliche Plätze, Sportanlagen, Jugendtreffs, öffentliche Verkehrsmittel, Schulen, freies W-LAN und vieles mehr entschieden – alles relevante Themen für Jugendliche in einer Kommune.

 In diesem Planspiel werden Jugendinteressen durch einen Jugendgemeinderat vertreten. Zum einen bietet das Planspiel damit Jugendlichen, die Möglichkeit, sich mit kommunalen Aufgaben, Akteur:innen und Prozessen auseinanderzusetzen. Zum anderen ermöglicht es den Perspektivwechsel und ein besseres Verständnis davon, wie Interessenausgleich und Kompromissfindung funktionieren und demokratische Entscheidungen zustande kommen. Und nicht zuletzt ermutigt es Jugendliche, sich selbst zu beteiligen.

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg stellt das Planspiel über ihre Website als Download im Rahmen einer Handreichung zur Verfügung.

Der Bayerische Landtag bietet - als Ergänzung zum bestehenden Angebot für Schulklassen - ein Planspiel unter dem Titel „Der Landtag sind wir!“ an, für das sich bayerische Schulen bewerben können. Das Planspiel findet i. d. R. an den Schulen vor Ort statt und wird im Auftrag des Landtagsamtes vom Centrum für angewandte Politikforschung (C.A.P.) der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt.
Bei dem Planspiel bilden die Schülerinnen und Schüler den Bayerischen Landtag ab, schlüpfen in die Rolle von Abgeordneten, agieren als Parlamentarier/-innen mit fiktiven Biographien in Fraktionssitzungen, in Ausschüssen und im Plenum und beraten und beschließen realitätsnahe Gesetzentwürfe. Am Ende des Spiels steht in der Regel ein Gespräch mit Abgeordneten aus der jeweiligen Region, in dem z. B. die Erfahrungen der Akteure aus dem Spielgeschehen mit den Erfahrungen der „wirklichen“ Parlamentarier verglichen werden können. Die sehr positive Beurteilung des Planspiels durch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aller Schularten wird in der Regel mit dem intensiven und inhaltlich vielfältigen Lerneffekt und mit dem spielerischen Charakter des Angebots begründet. 

Zielgruppe: Jugendliche von 14 bis 18 Jahren

Downloads: Merkblatt zum Planspiel „Der Landtag sind wir!“

Übersicht über die Themen zu „Der Landtag sind wir!“

Ab Jahrgangsstufe 9

Ebene: Gemeinde

Das Szenario: Brauchen Langenhausens Schulen schnelles Internet und Tablets? Im Gemeinderat von Langenhausen wird über den Anschluss der Grundschule und der Mittelschule an das Glasfaserkabel und über die Anschaffung von Tablets für Schülerinnen und Schüler entschieden.

Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit stellt auf Ihrer Website neben einer Handreichung für Lehrkräfte die Materialien zum Download zur Verfügung.

Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 9

Lernziele: Das Planspiel unterstützt Schülerinnen und Schüler komplexe Probleme wie das Thema Energiewende motiviert anzugehen und die damit verbundenen Herausforderungen zu verstehen. 

Szenario: Landrat Neumann meint es ernst: Er will die Bürgerinnen und Bürger seines Landkreises Energetingen bei zentralen Angelegenheiten mitentscheiden lassen und nicht zum Schluss vor vollendete Tatsachen stellen. Am Konzept für die zukünftige Energieversorgung des Landkreises sollen alle mitarbeiten und ihre Gedanken einbringen können. In den Gemeinden wird heftig recherchiert und diskutiert. Windräder oder Anwohner? Ökonomie oder Ökologie? Rhetorik oder Technik? Die nächste Konferenz naht und am Ende muss eine Lösung stehen, die möglichst viele zufrieden stellt …

Anwendung: Das Planspiel ist modular angelegt und kann sowohl im Klassenverband als auch mit mehreren Klassen durchgeführt werden. Es eignet sich zur Anwendung in unterschiedlichen Schulfächern sowie im fächerverbindenden Unterricht.  Sämtliche Spielmaterialen sind in Kombination mit einer Fortbildung erhältlich.

Link: http://www.energetingen.de

Ab Jahrgangsstufe 10

Ebene: Gemeinde

Das Szenario: Muss die Bennigsenstraße umbenannt werden? Eine Straße in Langenhausen ist nach Rudolf von Bennigsen benannt, der als Kolonialbeamter für den brutalen Umgang mit der einheimischen Bevölkerung in zwei deutschen Kolonien verantwortlich war. Im Gemeinderat wird über diesen und weitere problematische Straßennamen entschieden.

Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit stellt auf Ihrer Website neben einer Handreichung für Lehrkräfte die Materialien zum Download zur Verfügung.

Bei diesem Planspiel zum demokratischen Wettstreit der Parteien werden die Wahlkampfphase und die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl simuliert. Dabei nehmen die Teilnehmenden die Rollen von Abgeordneten verschiedener Parteien ein, deren Aufgabe es ist, nach Ablauf der Wahl und gegebenen Mehrheitsverhältnissen eine funktionsfähige Regierungskoalition zu bilden. Die Teilnehmenden lernen, welche Positionen die Parteien auf Bundesebene vertreten und wie der Prozess der Regierungsbildung über den Weg der Sondierungs- und Koalitionsgespräche aussehen kann. Sie einigen sich auf Inhalte eines Koalitionsvertrags oder arbeiten als Opposition Stellungnahmen aus und wählen einen Bundeskanzler/eine Bundeskanzlerin.

Es stehen vier Szenarien mit unterschiedlichen Wahlergebnissen zur Verfügung. Die Szenarien unterscheiden sich ausschließlich im Wahlergebnis. Das ermöglicht es, den Prozess der Regierungsbildung auf Bundesebene mit unterschiedlichen Mehrheitsverhältnissen und dadurch möglichen Koalitionsoptionen nachzuempfinden. Bevor die Simulation beginnt, muss ein Szenario ausgewählt werden.

Die Teilnehmenden erhalten Rollenkarten von Parteipolitikern bzw. -politikerinnen und machen sich mit den jeweiligen Parteipositionen vertraut. Zur didaktischen Reduktion und Vergleichbarkeit der Parteien werden Schwerpunkte innerhalb der umfangreichen Parteiinteressen gesetzt.

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg stellt das Planspiel über ihre Website als Download im Rahmen einer Handreichung zur Verfügung.

Wir befinden uns im fiktiven Land Fontanien im Jahr 2023. Vor Kurzem wurde das Land von einer schweren Wirtschaftskrise getroffen, die nachhaltige Veränderungen nach sich gezogen hat.  Nicht nur das Miteinander der Menschen hat sich gewandelt, auch in der Politik mussten Entscheidungen getroffen werden, die weitreichende Folgen hatten. Corona hat dazu geführt hat, dass die Schuldenbremse kurzfristig ausgesetzt und der Staatshaushalt stark belastet wurde – Fontanien hat Schulden gemacht, um z. B. Kurzarbeitergeld und Überbrückungskredite zu finanzieren.

Für das kommende Jahr gilt jedoch bisher formal wieder die Schuldenbremse. Der Staat hat dadurch nur sehr begrenzte Möglichkeiten, neue Schulden aufzunehmen. Gleichzeitig steht Fontanien vor großen Herausforderungen: Das Land möchte seine Klimabilanz verbessern und in Sachen Digitalisierung zu seinen Nachbarländern aufschließen. Damit die Kluft zwischen Arm und Reich nicht weiter zunimmt, fordern viele zudem umfassende Sozialreformen. Auch etliche öffentliche Einrichtungen sind in einem schlechten Zustand und müssen dringend saniert werden. Nur: Wie soll das alles bezahlt werden?

Es stellen sich fundamentale, finanzpolitische Fragen: Wie wichtig ist ein ausgeglichener Haushalt? Sind die Reformen dringend genug, um Schulden aufzunehmen und, falls ja: Wie hoch dürfen diese Schulden sein? Gibt es Möglichkeiten, Schuldenbremse und umfassende Investitionen zu vereinbaren?

Als Mitglied des Parlaments werden Sie mit anderen Abgeordneten zusammenkommen, um über mögliche Optionen zu beraten.

Weitere Informationen und Kontaktdaten entnehmen Sie bitte der Website der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildung: https://www.blz.bayern.de/online-planspiele.html

Planspiele zu Europa und Themen europäischer Politik

Ein Haus der Kulturen Europas - Ziel des Planspiels ist es, das Zusammenspiel der europäischen Institutionen sowie die Bedeutung und das Wirken der Staaten und Gremien darin zu verstehen. Ziel ist weiterhin, zu reflektieren und zu erleben, wie Kulturpolitik sich konkretisiert und welches Potenzial in der kulturellen Vielfalt der Europäischen Union liegt.

Das Planspiel verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich seiner eigenen Voraussetzungen des Handelns bewusst zu werden, sich in Denken und Fühlen anderer hineinzuversetzen, Kompromisse zu schließen, offene Denkprozesse zu gestalten und konstruktiv an Lösungen mitzuwirken.

Link zum Download - Material: https://www.civic-institute.eu/assets/files/ifa_2021_Planspiel_Europa_Auflage2.pdf

Das Szenario greift das Thema der EU-Erweiterung auf. Im Planspiel müssen die Institutionen der Europäischen Union mit ihren 27 Mitgliedsstaaten auf die Gegebenheiten eines möglichen Beitritts und der Erweiterung der EU reagieren und in einem konfliktreichen Umfeld die notwendigen Entscheidungen für die nächste Erweiterungsrunde treffen. Soll die Europäische Union weitere Mitglieder aufnehmen? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Und wann?

Material zum Download: https://www.lpb-bw.de/fileadmin/lpb_hauptportal/pdf/planspiel/pl_fokus_balkan_2020.pdf

Für eine Unterrichtsstunde abtauchen in die Fantasiewelt „Nafasia“ und dabei lernen, wie eine Bevölkerung sich auf Gesetze einigen kann.

Das ermöglicht das Online Spiel „Fabulous Council für Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 und 14 Jahren. Sie schlüpfen dafür in die Rollen der fünf verschiedenen Wesen Nafasias: Vampire, Hexen und Hexer, Drachenreiterinnen und Drachenreiter, Naturgeister und die Landbevölkerung, die alle erstmal ihre eigenen Interessen haben. Um die Spielrunde zu gewinnen, müssen sie hier aber Abstriche machen und Kompromisse finden. Denn: es können zwar manche Wesen erfolgreicher abschneiden als andere, doch wenn eine Gruppe leer ausgeht, verlieren alle.

Den „Fabulous Council“ spielen Gruppen nur im Klassenzimmer oder bei Veranstaltungen (und nicht individuell). Er richtet sich an Schülerinnen und Schüler von Haupt-, Real-, Gesamt- und Gemeinschaftsschulen. Lehrende moderieren das Spiel; Schülerinnen und Schüler nehmen mit ihren Mobiltelefonen teil. Eine Spielrunde dauert 30 Minuten. Die Vertretung bietet unentgeltliche Fortbildungen für Lehrende an und schickt Spielambassadoren in Schulen.

Darüber hinaus wird über die Website ein Handbuch für Lehrkräfte angeboten.

Link zur Website: https://germany.representation.ec.europa.eu/fabulous-council-online-game-fur-den-unterricht_de

Viele Herausforderungen stellen die Europäische Union derzeit vor die Zerreißprobe. Wie könnte die Zukunft der EU aussehen? Die Ideen reichen vom losen Verbund der Staaten bis zur Vision eines Bundesstaates in Europa.  Die Teilnehmenden begreifen sich in diesem Rollenspiel als ein Entscheider-Gremium innerhalb der EU. Die Versammlung hat die Aufgabe, eine Empfehlung auszusprechen, wohin sich die EU entwickeln solle. Nach einem Input-Vortrag und der Arbeitsphase in unterschiedlichen Interessensgruppen werden die Positionen vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss an das Rollenspiel folgt eine Abstimmung über die Zukunft der EU. Die Ergebnisse werden durch die Europäische Akademie Bayern an Abgeordnete des Europäischen Parlamentes weitergetragen. 

Zielgruppe: junge Erwachsene ab 15 Jahren 

Zeitrahmen: ca. 3 Zeitstunden   

Teilnehmerzahl: 12-60 Personen  

Kosten: Um mögliche Förderungsmöglichkeiten abzuklären, nehmen Sie bitte Kontakt mit der Europäischen Akademie auf.

Link: https://www.europaeische-akademie.de/angebote/rollenspiele.html

Die Länder der Europäischen Union sehen sich mit einer hohen Zahl an Einwanderern konfrontiert. Dabei ist jedoch jedes Land unterschiedlich stark von der Einwanderung betroffen. Die Teilnehmenden spielen mit aktuellen und realistischen Länderprofilen den Innenministerrat der EU nach und suchen gemeinsam nach einer fairen Lösung innerhalb der EU. Allerdings hat das Europäische Parlament eine ganz andere Vorstellung von einer gemeinsamen Politik ... Gelingt es den Teilnehmenden eine Einigung zu erzielen, um eine gemeinsame Strategie der EU verabschieden zu können? Und wie gehen sie mit unerwarteten Ereignissen um? 

Zielgruppe: Jugendliche ab 14 Jahren 

Zeitrahmen: ca. 5 Stunden

Teilnehmerzahl: 15 bis 30 Personen

Benötigte Ausstattung: Raum mit Tafel, Beamer und Lautsprecher

Kosten: 500 € (zzgl. Fahrtkosten), beinhaltet alle Honorar- und Materialkosten

Link: https://www.europaeische-akademie.de/angebote/planspiele.html

Was tun, wenn sich immer mehr Flüchtlinge in Boote setzen, um in die Europäische Union zu gelangen? Finden die EU- Staaten eine gemeinsame politische Lösung, um Fluchtgründe zu minimieren oder hat jedes Land nur die eigenen Interessen im Blick? Auf Basis des Vertrages von Lissabon suchen die Teilnehmenden als EU-Außenministerinnen und -minister in Sitzungen nach Kompromissen und gemeinschaftlichen Maßnahmen für eine nachhaltige Flüchtlingspolitik. Die Teilnehmer erfahren dabei spielerisch, wie Europa wirklich funktioniert. Das Planspiel trägt dazu bei, das Verständnis für komplexe politische Verhandlungs- und Entscheidungsprozesse zu fördern sowie für geeignete Lösungsstrategien. 

Zielgruppe: junge Erwachsene ab 15 Jahren 

Zeitrahmen: ca. 6 Zeitstunden 

Teilnehmerzahl: 15-30 Personen

Benötigte Ausstattung: Raum mit Tafel, Beamer und Lautsprecher

Kosten: 6 € pro Person bei Abruf von Fördermitteln.  Diese beinhalten alle Honorar- und Materialkosten.

Link: https://www.europaeische-akademie.de/angebote/planspiele.html

Die Europäische Union ist für viele Flüchtlinge aus aller Welt aus unterschiedlichen Gründen das Ziel. Die EU muss sich dieser Herausforderung stellen.

Das Planspiel „Destination Europe“ des CIVIC-Instituts thematisiert die aktuelle Situation von Flüchtlingen in Europa und die Frage, ob und wie eine gemeinsame europäische Asyl- und Flüchtlingspolitik im Spannungsfeld von humanitärem Asylrecht und der Frage der Aufnahmebedingungen und Aufnahmewilligkeit der EU gestaltet sein könnte. Simuliert wird die EU-Gesetzgebung durch Kommission, Europäisches Parlament und Rat.

Zielgruppe: Jugendliche ab ca. 16 Jahren

Teilnehmerzahl: ab ca. 17 Personen

Zeitrahmen: ca. 7,5 Zeitstunden

Benötigte Ausstattung: Drei Räume, die in unmittelbarer Nähe zueinander liegen und von denen einer alle Teilnehmenden aufnehmen kann, ggf. Tafel bzw. Beamer.

Kosten: Das Material steht als Pdf zum kostenlosen Download beim CIVIC Institut bereit.

Download: www.civic-institute.eu/assets/files/CIVIC_Destination-Europe-2015.pdf

Das Planspiel wurde in Zusammenarbeit von civic und der Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg entwickelt.

Das Projekt „Next Level: Europe“ (www.europaplanspiel.de) wurde initiiert und finanziert von der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland.
Ziel des Projekts ist es, Lehrerkräfte und Multiplikatorinnen sowie Multiplikatoren Planspielkonzepte für pädagogische, nichtkommerzielle Zwecke zur Verfügung zu stellen.

Nach der kostenfreien Registrierung haben die Nutzerinnen und Nutzer Zugriff auf sämtliche Planspielmaterialien, begleitende Informationen und unterstützende interaktive Assistenten. Außerdem kann der öffentlich zugängliche Bereich von den Teilnehmenden spielbegleitend genutzt werden.

Es stehen zwei Themen zur Verfügung: Asyl und Migration sowie Energie und Klima. 

Anbieter: Europäische Kommission, Realisierung der Webseite und Planspiele durch planpolitik GbR.

Link: http://europaplanspiel.de

Beim Planspiel „Mühlbach goes Europe“ beschäftigen sich die Schüler*innen mit einem verfallenen Mühlenkomplex im Zuge einer EU-weiten Ausschreibung zur Biodiversität. Das fiktive Szenario und die spielerische Vermittlung bieten einen geeigneten Zugang zur komplexen Thematik der Bioökonomie in ländlichen Räumen.

Junge Menschen bewegt die Sorge um den Klimawandel, das Artensterben und den übermäßigen, umweltschädlichen Verbrauch von Ressourcen. Für die Politik sind dies seit einigen Jahren entscheidende Themen und auf Landes-, Bundes- und Europaebene werden entsprechende Strategien, Programme und Aktiviäten entwickelt. An dieser Stelle setzt das Planspiel „Mühlbach goes Europe“ mit einem Angebot für junge Menschen an. Im Zentrum stehen die Themen Biodiversität und Nachhaltigkeit. Bei dem Planspiel lernen die Teilnehmenden die politischen Gestaltungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene am Beispiel der Bürgerversammlung kennen. Sie simulieren ntscheidungsszenarien, versetzen sich in unterschiedliche Akteure hinein und erarbeiten gemeinsam Lösungsansätze. Auf diese Weise soll das Planspiel die Relevanz nachhaltigen Wirtschaftens als Schlüssel zur Bioökonomie und kommunale Gestaltungsspielräume zur Förderung von Biodiversität vermitteln.

Weitere Informationen (z. B. zum Ablauf des Planspiels oder den Ansprechpartnern) und Materialien zum Planspiel erhalten Sie auf der Website der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit.

Wie lässt sich der Plastikmüll in der EU sinnvoll verringern? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Planspiel „Zero Waste in Europe?!“ der Forschungsgruppe Jugend und Europa.

Zielgruppe: Jugendliche ab ca. 16 Jahren

Links: https://www.cap-lmu.de/fgje/projekte-angebote/planspiele/

https://www.cap-lmu.de/aktuell/events/2014/simulation-zero-waste.php

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. 93% der europäischen Bevölkerung betrachtet ihn als ein ernstzunehmendes Problem. Es ist also nur folgerichtig, dass die Europäische Union den Schutz des Klimas als eine ihrer Prioritäten ausgegeben hat.
 
Oberstes Ziel ist es, Klimaneutralität in allen EU-Mitgliedstaaten zu erreichen. Offen ist, wann dieses Ziel realistischerweise erreicht werden kann. Je schneller, desto besser, sagen die einen. Andere fordern eine längere Übergangszeit, um wirtschaftliche Folgen abzufedern. Auch die Ausgangslage in den Ländern ist sehr unterschiedlich: In einigen Länder wie z. B. Estland und Irland wird aktuell doppelt so viel Treibhausgas pro Person ausgestoßen als in anderen EU-Staaten wie Portugal oder Kroatien.

Die Europäische Union möchte die Transformation ihrer Mitgliedstaaten auch finanziell unterstützen. Eine Option ist, das bestehende System der Regionalförderung dafür zu nutzen. Dabei werden bisher vor allem Regionen mit schwacher Wirtschaftsleitung und hoher Arbeitslosigkeit gefördert. Klimaschutzrelevante Aspekte könnten die Kriterien der Förderung in Zukunft ergänzen. Doch wer soll profitieren: Sollen Regionen gefördert werden, in denen einfach CO2 eingespart werden kann, weil z. B. ausreichend Platz für Windparks oder Solaranlagen vorhanden ist? Oder sollen Regionen Geld bekommen, die viel Unterstützung dabei brauchen CO2-neutral zu werden, wie beispielsweise Kohleregionen?

Simuliert wird eine Entscheidung im Rat der Europäischen Union. Die Teilnehmenden übernehmen die Rollen von Ministerinnen und Ministern und Staatssekretärinnen und -sekretären, die Teil unterschiedlicher Länderdelegationen sind. Der zu verhandelnde Entwurf besteht aus zwei Artikeln, jedes Land hat eine Stimme.

Weitere Informationen und Kontaktdaten entnehmen Sie bitte der Website der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit: https://www.blz.bayern.de/online-planspiele.html

„Das Planspiel Die Daten sind frei? Kommerz oder Kontrolle?” ist ein EU-Planspiel zu Datenschutz und Persönlichkeitsrechten und spielt vor dem Hintergrund der Diskussion um die Einführung der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Grundlegende Themen aus der aktuellen Debatte um die Regelungen zum Datenschutz in der EU werden in das Szenario aufgenommen und von den Teilnehmenden auf der Grundlage europäischer Entscheidungsstrukturen intensiv diskutiert.

Über 70% der Europäerinnen und Europäer machen sich Sorgen darüber, dass ihre persönlichen Daten von der Regierung oder privaten Unternehmen missbraucht werden könnten. Dies zu einer Zeit, in der Daten nicht nur die immer größer werdende digitale Wirtschaft beeinflussen, sondern auch in der Position sind, Güter und Dienstleistungen neu zu definieren. Täglich sind wir mit Datenströmen und Regeln zum Thema Datenschutz konfrontiert. Vertrauen wir der Sicherheit des Internets? Stimmen wir zu, dass überall Profile von uns erstellt werden können? Wissen wir überhaupt genau so viel über große Unternehmen, wie sie über uns Bescheid wissen? Die Europäische Kommission macht im Planspiel einen Vorschlag, wie eine neue Datenschutzverordnung aussehen könnte. Simuliert wird die EU-Gesetzgebung durch Kommission, Europäisches Parlament und Rat. Außerdem gibt es eine Mediengruppe, die den Prozess kritisch begleitet.

Anbieter: CIVIC GmbH - Institut für internationale Bildung - Kontakt: info@civic-institute.eu

Warum ist Desinformation gerade für Lehrkräfte ein wichtiges Thema?

Freie und unabhängige Medien sind das Herzstück einer demokratischen Gesellschaft. Sie ermöglichen informierte öffentliche Debatten und die Partizipation am demokratischen Prozess. Nachrichtenkonsumgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert, insbesondere bei jüngeren Nutzer:innen, die sich hauptsächlich aus Online-Medien informieren. Der erleichterte Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen hat sich positiv auf demokratische Prozesse ausgewirkt. Gleichwohl können aktuelle Technologien und soziale Medien zur Verbreitung falscher und irreführender Informationen sowie für Hetzkampagnen verwendet werden. Umso wichtiger ist es, Jugendlichen in Zeiten von Fake News, Filterblasen und Hass im Netz einen strategischen Kompass an die Hand zu geben und sie für einen kritischen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren.

Das Planspiel „Fakt oder Fake?“ wurde mit dem Ziel geschaffen, der jungen Generation die mit Desinformation verbundenen Herausforderungen und Lösungsansätze zu vermitteln, das Vertrauen in die europäischen Institutionen zu stärken und die Legitimation von EU-Gesetzgebungsinitiativen zu veranschaulichen. Schülerinnen und Schüler können wechselseitige Wirkungsmechanismen kennenlernen, indem sie die Rollen und Perspektiven politischer Vertreter:innen der EU einerseits sowie von Nachrichtenverfasser:innen und sozialen Online-Plattformen andererseits einnehmen. So erfahren sie direkt die unterschiedlichen Interessen beteiligter Akteur:innen sowie die Bemühungen um faire und transparente Regeln für digitale Medien seitens der EU-Institutionen.

Ab sofort ist das erfolgreiche Planspiel „Fakt oder Fake?“ als Online-Version zum Download verfügbar. Und wirklich neu: sechs kurze Module, die einzeln oder aufeinander aufbauend oder auch vorbereitend auf das Planspiel genutzt werden können. Hier ist für jeden Geschmack und alle Altersstufen etwas dabei: Von einem Bingo, über ein Pub Quiz, Detektivpuzzle, ein Kurz-Rollenspiel, ein Debattierclub bis hin zur Tweetwall „Tweet Your fEUture“ – in allen Modulen wird das Thema Desinformation genauer beleuchtet und der Umgang mit Falschmeldungen geschult.

Die Digitalisierung verändert unser Zusammenleben in Europa in erheblichem Maße. Für Regierungen und die Europäische Union als gesetzgebende Instanzen sind damit große Herausforderungen verbunden, da neue, unregulierte Märkte und Sphären entstehen und sich die Kommunikation und das Zusammenleben der Menschen verändert.
 
In sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook, TikTok oder YouTube sind sehr viele Nutzerinnen und Nutzer aktiv. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen die Plattformen anonym. Einige Menschen nutzen die Anonymität aus und sind der Ansicht, das Internet wäre ein rechtsfreier Raum, in dem es keine Regeln für Taten und Äußerungen gibt.

Ob Fake News oder Hate Speech - beides findet sehr schnell Verbreitung und wird nur selten bestraft. Das wird zu einem immer größeren Problem. Die EU-Kommission möchte deshalb das Internet besser kontrollieren. Einige Mitgliedstaaten haben bereits nationale Gesetze zu diesem Thema auf den Weg gebracht. Zwischen den Mitgliedstaaten der EU besteht jedoch Uneinigkeit, wie genau am besten gegen Fake News und Hate Speech im Internet vorgegangen werden kann. Wer ist in der Verantwortung? Die Betreiberinnen und Betreiber der Plattformen, die Nutzerinnen und Nutzer selbst oder der Staat?

Simuliert wird eine Entscheidung im Rat der Europäischen Union. Die Teilnehmenden übernehmen die Rollen von Ministerinnen und Ministern und Staatssekretärinnen und -sekretären, die Teil unterschiedlicher Länderdelegationen sind. Der zu verhandelnde Entwurf besteht aus zwei Artikeln, jedes Land hat eine Stimme.

Weitere Informationen und Kontaktdaten entnehmen Sie bitte der Website der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit: https://www.blz.bayern.de/online-planspiele.html

Die Spielerinnen und Spieler (mind. 16 Jahre) schlüpfen in die Rollen von Abgeordneten des Europäischen Parlaments und werden fiktiven Fraktionen zugeordnet. Sie debattieren und verhandeln mit den anderen Abgeordneten, finden Kompromisse und stimmen über einen Gesetzesvorschlag ab, um das Leben der Menschen in der Europäischen Union zu verbessern. Mit einer vereinfachten Version des Gesetzgebungsverfahrens der EU soll das Spiel die Rolle des Parlaments aufzeigen und die Aufgaben und Pflichten der Abgeordneten als direkt gewählte Vertreterinnen und Vertreter der EU-Bevölkerung verständlich machen. Die Spielerinnen und Spieler sollen aus erster Hand erfahren, wie Demokratie funktioniert. Sie sollen dazu ermutigt werden, sich selbst als Bürgerinnen und Bürger einzubringen.

Auf der Startseite findet sich eine umfassende Handreichung für die Spielleitung zum Download mit allen zentralen Informationen.

Link zur Website: https://virtual-role-play-game.digital-journey.europarl.europa.eu/#/

Planspiele zu Themen der Internationalen Sicherheitspolitik

Das Konfliktplanspiel (KPS) ist eine interaktive und rollenbasierte, eintägige Simulation, die Aspekte der internationalen Außen- und Sicherheitspolitik vermittelt. Ausgehend von dem Szenario des Aufstiegs des sogenannten „Islamischen Staates“ in Syrien und Irak, zeigt das KPS den Teilnehmenden auf, wie komplex und vielfältig der Weg von einer Krisenanalyse hin zu einer Konfliktlösung auf internationaler Ebene ist. Zugleich wird das Verständnis für
Sicherheitspolitik gefördert. In dem Planspiel werden die wichtigsten Agierenden in dem Konflikt durch Teilnehmende repräsentiert. Dazu nehmen diese die Rollen von Regierungschefs und Regierungschefinnen sowie Staatsminister/-innen ein und versuchen, unter Vermittlung durch die Vereinten Nationen, zu einer Konfliktlösung zu gelangen.

Gemeinsam erleben die Teilnehmenden internationale Sicherheitspolitik und verstehen, wie Staaten versuchen, Krisen und Konflikte zu lösen. Darüber hinaus setzen sie sich mit wichtigen Themen wie Menschenrechten und Entwicklungshilfe auseinander.

Zielgruppe: Jugendliche ab ca. 15 Jahren 

Teilnehmerzahl: nach Absprache 

Zeitrahmen: eintägig

Anbieter: Jugendoffiziere der Bundeswehr

POL&IS ist ein komplexes Arbeitsseminar. Hinter POL&IS steht ein Modell, das die Vereinten Nationen und Internationale Beziehungen abbildet. Die Teilnehmer treffen bei der Simulation Entscheidungen, die den Verlauf der Weltpolitik bestimmen. Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmer verstehen unter welchen Bedingungen politische Entscheidungen entstehen und wie wichtig es ist, das Weltgeschehen zu verfolgen, um entstehende Konflikte zu erkennen und sie frühzeitig lösen zu können. Die Teilnehmenden sollen sich in einer simulierten Welt ausprobieren und Erfahrungen sammeln beim Argumentieren, im Umgang mit Konflikten und bei der Suche nach Kompromissen. Das geschieht, indem sie über Verträge und Bündnisse verhandeln sowie bei Friedens- oder Umweltkonferenzen ihre Position vertreten. Die Teilnehmer lernen dabei, sich in Debatten zu behaupten, ihre Arbeitsergebnisse zu präsentieren und mit Rivalen zu verhandeln.

Als Minister eines Staates stehen die Teilnehmer für die Sicherheit und den Wohlstand ihrer Bevölkerung ein und gehen innenpolitische und außenpolitische Probleme an: Krisen und Konflikte, internationaler Terrorismus, weltweite organisierte Kriminalität, Piraterie, Schuldenkrise, Auswirkungen des Klimawandels u. a.

Zielgruppe: Jugendliche ab ca. 16 Jahren 

Teilnehmerzahl: nach Absprache 

Zeitrahmen: mehrtägig

Anbieter: Jugendoffiziere der Bundeswehr

Planspiele im Themenfeld Prävention

Das Planspiel geht von einer erfundenen Situation aus, in der mysteriöse Erdlöcher die Welt im Jahr 2031 in eine globale Katastrophe stürzen, die die Menschen bedroht.

Die Schülerinnen und Schüler werden angehalten in Gruppen Erklärungen zu erfinden, dabei lehnen sich die Erklärungsansätze an heute existierende Verschwörungstheorien an. Auf spielerische Weise probieren die Schülerinnen und Schüler dabei aus, wie Verschwörungstheorien dazu eingesetzt werden, unerklärliche Phänomene einer bestimmten Gruppe anzulasten. In der Auflösung des Planspiels bietet sich die Gelegenheit, die im Planspiel gewonnenen Erfahrungen auch auf antisemitische Verschwörungstheorien zu beziehen.

Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab 13 Jahren

Anzahl der Teilnehmenden: 15 - max. 28

Anbieter: Amadeu-Antonio-Stiftung

Die Welt am Abgrund ist als freier Download erhältlich unter: www.amadeu-antonio-stiftung.de/verschwoerung/weltamabgrund

Warum ist Desinformation gerade für Lehrkräfte ein wichtiges Thema?

Freie und unabhängige Medien sind das Herzstück einer demokratischen Gesellschaft. Sie ermöglichen informierte öffentliche Debatten und die Partizipation am demokratischen Prozess. Nachrichtenkonsumgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert, insbesondere bei jüngeren Nutzer:innen, die sich hauptsächlich aus Online-Medien informieren. Der erleichterte Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen hat sich positiv auf demokratische Prozesse ausgewirkt. Gleichwohl können aktuelle Technologien und soziale Medien zur Verbreitung falscher und irreführender Informationen sowie für Hetzkampagnen verwendet werden. Umso wichtiger ist es, Jugendlichen in Zeiten von Fake News, Filterblasen und Hass im Netz einen strategischen Kompass an die Hand zu geben und sie für einen kritischen und reflektierten Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren.

Das Planspiel „Fakt oder Fake?“ wurde mit dem Ziel geschaffen, der jungen Generation die mit Desinformation verbundenen Herausforderungen und Lösungsansätze zu vermitteln, das Vertrauen in die europäischen Institutionen zu stärken und die Legitimation von EU-Gesetzgebungsinitiativen zu veranschaulichen. Schülerinnen und Schüler können wechselseitige Wirkungsmechanismen kennenlernen, indem sie die Rollen und Perspektiven politischer Vertreter:innen der EU einerseits sowie von Nachrichtenverfasser:innen und sozialen Online-Plattformen andererseits einnehmen. So erfahren sie direkt die unterschiedlichen Interessen beteiligter Akteur:innen sowie die Bemühungen um faire und transparente Regeln für digitale Medien seitens der EU-Institutionen.

Ab sofort ist das erfolgreiche Planspiel „Fakt oder Fake?“ als Online-Version zum Download verfügbar. Und wirklich neu: sechs kurze Module, die einzeln oder aufeinander aufbauend oder auch vorbereitend auf das Planspiel genutzt werden können. Hier ist für jeden Geschmack und alle Altersstufen etwas dabei: Von einem Bingo, über ein Pub Quiz, Detektivpuzzle, ein Kurz-Rollenspiel, ein Debattierclub bis hin zur Tweetwall „Tweet Your fEUture“ – in allen Modulen wird das Thema Desinformation genauer beleuchtet und der Umgang mit Falschmeldungen geschult.

Planspiele im Themenfeld Nachhaltigkeit und Umweltpolitik

Am Beispiel einer Kupfermine in der fiktiven Region Ginta können die Spielerinnen und Spieler mithilfe ausführlicher Rollenkarten die Situation verschiedener Bewohnerinnen und Bewohner nachvollziehen und in einen gemeinsamen Diskurs über die beste Entscheidung für die Zukunft der Region gehen.Neben der Sensibilisierung für mögliche Folgen des Rohstoffabbaus für die Bevölkerung in den Abbauländern fördert das Planspiel das systemische Denken und die Perspektivübernahme.

Das Planspiel ist für eine Zielgruppe ab 16 Jahren konzipiert und kann im inner- und außerschulischen Kontext eingesetzt werden.

Weitere Informationen zum Planspiel sowie die Materialien zum Download entnehmen Sie bitte der Website von Germanwatch.org https://www.germanwatch.org/de/20047

Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 9

Lernziele: Das Planspiel unterstützt Schülerinnen und Schüler komplexe Probleme wie das Thema Energiewende motiviert anzugehen und die damit verbundenen Herausforderungen zu verstehen. 

Szenario: Landrat Neumann meint es ernst: Er will die Bürgerinnen und Bürger seines Landkreises Energetingen bei zentralen Angelegenheiten mitentscheiden lassen und nicht zum Schluss vor vollendete Tatsachen stellen. Am Konzept für die zukünftige Energieversorgung des Landkreises sollen alle mitarbeiten und ihre Gedanken einbringen können. In den Gemeinden wird heftig recherchiert und diskutiert. Windräder oder Anwohner? Ökonomie oder Ökologie? Rhetorik oder Technik? Die nächste Konferenz naht und am Ende muss eine Lösung stehen, die möglichst viele zufrieden stellt …

Anwendung: Das Planspiel ist modular angelegt und kann sowohl im Klassenverband als auch mit mehreren Klassen durchgeführt werden. Es eignet sich zur Anwendung in unterschiedlichen Schulfächern sowie im fächerverbindenden Unterricht.  Sämtliche Spielmaterialen sind in Kombination mit einer Fortbildung erhältlich.

Link: http://www.energetingen.de

Beim Planspiel „Mühlbach goes Europe“ beschäftigen sich die Schüler*innen mit einem verfallenen Mühlenkomplex im Zuge einer EU-weiten Ausschreibung zur Biodiversität. Das fiktive Szenario und die spielerische Vermittlung bieten einen geeigneten Zugang zur komplexen Thematik der Bioökonomie in ländlichen Räumen.

Junge Menschen bewegt die Sorge um den Klimawandel, das Artensterben und den übermäßigen, umweltschädlichen Verbrauch von Ressourcen. Für die Politik sind dies seit einigen Jahren entscheidende Themen und auf Landes-, Bundes- und Europaebene werden entsprechende Strategien, Programme und Aktiviäten entwickelt. An dieser Stelle setzt das Planspiel „Mühlbach goes Europe“ mit einem Angebot für junge Menschen an. Im Zentrum stehen die Themen Biodiversität und Nachhaltigkeit. Bei dem Planspiel lernen die Teilnehmenden die politischen Gestaltungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene am Beispiel der Bürgerversammlung kennen. Sie simulieren ntscheidungsszenarien, versetzen sich in unterschiedliche Akteure hinein und erarbeiten gemeinsam Lösungsansätze. Auf diese Weise soll das Planspiel die Relevanz nachhaltigen Wirtschaftens als Schlüssel zur Bioökonomie und kommunale Gestaltungsspielräume zur Förderung von Biodiversität vermitteln.

Weitere Informationen (z. B. zum Ablauf des Planspiels oder den Ansprechpartnern) und Materialien zum Planspiel erhalten Sie auf der Website der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit.

Wie lässt sich der Plastikmüll in der EU sinnvoll verringern? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Planspiel „Zero Waste in Europe?!“ der Forschungsgruppe Jugend und Europa.

Zielgruppe: Jugendliche ab ca. 16 Jahren

Links: https://www.cap-lmu.de/fgje/projekte-angebote/planspiele/

https://www.cap-lmu.de/aktuell/events/2014/simulation-zero-waste.php

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. 93% der europäischen Bevölkerung betrachtet ihn als ein ernstzunehmendes Problem. Es ist also nur folgerichtig, dass die Europäische Union den Schutz des Klimas als eine ihrer Prioritäten ausgegeben hat.
 
Oberstes Ziel ist es, Klimaneutralität in allen EU-Mitgliedstaaten zu erreichen. Offen ist, wann dieses Ziel realistischerweise erreicht werden kann. Je schneller, desto besser, sagen die einen. Andere fordern eine längere Übergangszeit, um wirtschaftliche Folgen abzufedern. Auch die Ausgangslage in den Ländern ist sehr unterschiedlich: In einigen Länder wie z. B. Estland und Irland wird aktuell doppelt so viel Treibhausgas pro Person ausgestoßen als in anderen EU-Staaten wie Portugal oder Kroatien.

Die Europäische Union möchte die Transformation ihrer Mitgliedstaaten auch finanziell unterstützen. Eine Option ist, das bestehende System der Regionalförderung dafür zu nutzen. Dabei werden bisher vor allem Regionen mit schwacher Wirtschaftsleitung und hoher Arbeitslosigkeit gefördert. Klimaschutzrelevante Aspekte könnten die Kriterien der Förderung in Zukunft ergänzen. Doch wer soll profitieren: Sollen Regionen gefördert werden, in denen einfach CO2 eingespart werden kann, weil z. B. ausreichend Platz für Windparks oder Solaranlagen vorhanden ist? Oder sollen Regionen Geld bekommen, die viel Unterstützung dabei brauchen CO2-neutral zu werden, wie beispielsweise Kohleregionen?

Simuliert wird eine Entscheidung im Rat der Europäischen Union. Die Teilnehmenden übernehmen die Rollen von Ministerinnen und Ministern und Staatssekretärinnen und -sekretären, die Teil unterschiedlicher Länderdelegationen sind. Der zu verhandelnde Entwurf besteht aus zwei Artikeln, jedes Land hat eine Stimme.

Weitere Informationen und Kontaktdaten entnehmen Sie bitte der Website der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit: https://www.blz.bayern.de/online-planspiele.html

Die Teilnehmenden simulieren die Verhandlungen des Europäischen Parlaments über eine neue EU-Richtlinie zur Vermeidung von Plastikmüll im Rahmen des Ordentlichen Gesetzgebungs-verfahrens nach Artikel 294 AEUV. Dabei nehmen die Teilnehmenden die Rolle einer_s Abgeordnete_n ein, debattieren in Ausschüssen und stimmen schließlich im Plenum über den Entwurf ab.

Das Material steht auf der Website https://www.europa-unterrichten.de/materialien als Downlaod zur Verfügung.